Die Trageschule Schweiz wurde 2014 von Nora de Staël gegründet.

Stark geprägt durch ihre eigenen Erfahrungen in unkonventionellen Familien- und Lebensverhältnissen, hat sie sich seit ihrer frühesten Kindheit intensiv mit Themen rund um Weiblichkeit und einen bedürfnisorientierten Umgang innerhalb der Familie beschäftigt. Ihre Arbeit als Hebamme sowie ihre Tätigkeit als Ausbilderin einer deutschen Trageschule und ihre Mitwirkung in und Mitgründung von Organisationen im In- und Ausland zu diesen Themen haben sie seither begleitet.

Die Vision und Überzeugung von Nora de Staël ist es, auf alltagstaugliche und undogmatische Weise den Alltag der Eltern, insbesondere der Mütter, zu entlasten. Dabei ist es ihr besonders wichtig, die Voraussetzungen für eine gelingende Eltern-Kind-Bindung zu fördern und zu unterstützen, wobei immer die Elternkompetenz im Vordergrund steht. Auch der speziellen Rolle der Väter, die oft eigene Herausforderungen beim Bindungsaufbau haben, widmet sie ihre Aufmerksamkeit. Eine wesentliche Erkenntnis aus ihrer Arbeit zeigt sich im Voranbringen des „Frühen Rückentragens“ ab der Geburt sowie in der Entwicklung von geeigneten Anwendungstechniken und Produkten, die auf das Bedürfnis der Eltern nach Tragehilfen eingehen.

Die Familiensituation in der Schweiz unterscheidet sich in der Vorschulzeit massgeblich von der in den umliegenden Ländern. Nora erkannte früh, dass es in jeder Ausbildung zur Beratung in diesem Bereich wichtig ist, diese Besonderheiten zu berücksichtigen. Aus diesem Grund gründete sie 2014 eine eigenständige Trageschule mit Hauptstandort in der Schweiz, die sich auf die hiesigen Herausforderungen fokussiert.

Junge Eltern dieser Generation tragen ein historisches „Paket“ mit sich, das es ihnen aus verschiedenen Gründen nicht leicht macht, sich ihrer eigenen Bedürfnisse sowie der ihrer Kinder bewusst zu werden. Diese Herausforderungen hindern sie daran, die Grundlage für eine tragfähige erste Bindung zu schaffen.

Das Tragen des Babys im Alltag kann – neben den vielen offensichtlichen praktischen Vorteilen – dazu beitragen, die Wahrnehmung von Bedürfnissen zu sensibilisieren und die Bedürfnisbefriedigung aller Beteiligten zu optimieren. Auf diese Weise kann es zur Verbesserung der Bindungsvoraussetzungen innerhalb der Familie beitragen.

Als Trageschule Schweiz sind wir überzeugt, dass ein positiver Einstieg und Verlauf der Tragebeziehung innerhalb der Familie ein wesentlicher Bestandteil der Frühförderung in unserer Kultur sein sollte.

Auch im Kleinkindalter kann das Tragen eine Schlüsselrolle spielen, besonders im Übergang von der familieninternen zur familienergänzenden Betreuung. Das Tragen des Kindes im Kita- oder Tagesfamilienalltag unterstützt den Bindungsaufbau zur neuen Bezugsperson, reduziert Stressfaktoren für das Kind und erleichtert die Eingewöhnung in die neue Umgebung. Zudem verringert das Tragen den Arbeitsaufwand der neuen Bezugsperson in Bezug auf Eingewöhnung und Bindungsaufbau, was sowohl organisatorisch als auch wirtschaftlich eine Erleichterung darstellt.

Die Weiterbildungskurse der Trageschule Schweiz sind auf Fachpersonal ausgerichtet. Der grösste Anteil der Teilnehmerinnen stammt aus dem Hebammenberuf oder der Wochenbettpflege und integriert das neu gelernte Wissen in ihre bisherigen Arbeitsabläufe. Darüber hinaus finden sich auch Mitarbeiterinnen aus der Mütterberatung, Betreuungseinrichtungen (wie Kitas), aus den Bereichen Kinderphysiotherapie, Psychologie, Sozialpädagogik sowie anverwandte Berufsgruppen in den Kursen. Ein grosser Teil der Teilnehmerinnen umfasst zudem Doulas, die das Wissen ebenfalls in ihre Tätigkeit einfliessen lassen.

Wir heissen auch Teilnehmerinnen ohne fachliches Vorwissen willkommen, die sich beruflich neu orientieren möchten oder bereits in ähnliche Bereiche der Elternberatung eingearbeitet sind.

Seit 2016 wird die Trageschule Schweiz vom Verein Babycarrying Switzerland getragen. Der Verein unterstützt die Trageschule sowohl ideell als auch organisatorisch. Die Inhalte der Trageschule spiegeln die Werte und Ziele des Vereins wider. Es werden keine kommerziellen Zwecke verfolgt, und es wird kein Gewinn angestrebt.